Das Christentum entstand aus dem Wirken Jesu Christi, der als Sohn Gottes und zugleich als Mensch auf die Erde kam. Seine Geburt in Palästina, seine Lehren und seine Auferstehung bilden die Grundlage des Glaubens. Schon früh erkannten seine Anhänger in ihm den Messias, den Retter, den Gott gesandt hatte, um die Menschheit von Sünde und Tod zu erlösen.
Jesu Botschaft war einzigartig: Er lehrte, Gott von ganzem Herzen zu lieben und den Mitmenschen in Liebe und Barmherzigkeit zu begegnen. Er wandte sich Menschen zu, die am Rand der Gesellschaft standen, erzählte Gleichnisse und predigte eine Lebensweise voller Vergebung und Güte. Mit seinen zwölf Jüngern verbreitete er diese Botschaft, die bald viele Menschen erreichte. Doch sein Wirken brachte ihm auch Feinde. Er wurde vom römischen Statthalter zum Tode verurteilt und gekreuzigt. Die Auferstehung am dritten Tag nach seinem Tod gilt für Christen als Sieg über den Tod und als Beweis für die unendliche Liebe Gottes.
Ein Grundpfeiler des Glaubens ist die Dreifaltigkeit: Gott der Vater als Schöpfer, Jesus Christus als Sohn und Erlöser und der Heilige Geist als göttliche
Gegenwart. Christen glauben zudem, dass Jesus am Ende der Zeiten wiederkehren wird, um die Menschheit zu erlösen.
Die Bibel als Fundament
Die
Bibel ist das zentrale Buch der Christenheit und in zwei Teile gegliedert: das Alte Testament, das eng mit den jüdischen Schriften verbunden ist, und das Neue Testament, das die Lehren Jesu und die Entstehung der frühen Kirche beschreibt. Besonders wichtig sind die vier Evangelien, die das
Leben und Wirken Jesu dokumentieren. Hinzu kommen die Apostelgeschichte, die Briefe der Apostel und das Buch der Offenbarung, das den Blick in die
Zukunft richtet.
Die christlichen Regeln orientieren sich an den Zehn Geboten. Dazu gehören die Verehrung des einen Gottes, das Einhalten des Sabbats, die Achtung der Eltern sowie Verbote wie Mord, Ehebruch, Diebstahl, Lüge und Neid. Diese Gesetze wurden von Jesus auf den Kern reduziert: Gott und den Nächsten aus ganzem Herzen zu lieben. Sie sind bis heute die moralische Basis, an der sich Christen weltweit orientieren.
Kirchen, Strömungen und Feste
Aus einer kleinen Bewegung wurde im Lauf der Geschichte eine Weltreligion, die sich in unterschiedliche Strömungen entwickelte. Die katholische Kirche mit ihrem Zentrum in Rom, die orthodoxe Kirche mit ihren Wurzeln im Osten Europas und die protestantischen Kirchen seit der Reformation sind die drei großen Hauptzweige. Sie alle interpretieren das
Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu auf eigene Weise, haben jedoch denselben Ursprung.
Besondere Bedeutung kommt den Festen zu, die bis heute gefeiert werden. Weihnachten erinnert an die Geburt Jesu in einem Stall, Ostern feiert die Auferstehung, und Pfingsten symbolisiert die Ausgießung des Heiligen Geistes. Auch die Adventszeit, die Fastenzeit, die Karwoche mit Gründonnerstag und Karfreitag, Christi Himmelfahrt und Epiphanie gehören zu den wichtigsten Feiertagen. Diese Feste sind nicht nur religiöse Erinnerungen, sondern auch Gelegenheiten, den Glauben in Gemeinschaft zu erleben und Traditionen lebendig zu halten.
So zeigt sich
das Christentum als Religion, die aus einer kleinen Bewegung entstand und sich zu einer globalen Kraft entwickelte. Es vereint Glaubensinhalte, Schriften, Traditionen und Feste und bietet Orientierung für Millionen von Menschen in ihrem spirituellen und alltäglichen Leben.
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