Garuda - der sagenumwobene
Vogelgott, fasziniert seit Jahrtausenden Menschen in Indien, Tibet und vielen weiteren Teilen Asiens. Schon in den ältesten Schriften des Yajurveda taucht er als Verkörperung des Mutes auf, während ihn das Rigveda als Garutman nennt. Immer wieder wird er als Gestaltwandler beschrieben, der jede Form annehmen kann, um seinen Weg zu gehen. Doch in jeder Überlieferung bleibt er Symbol für Kraft, Unerschütterlichkeit und die Fähigkeit, dem Menschen im Kampf gegen das Dunkle beizustehen.
Garuda im Hinduismus - Bezwinger der Schlangen und Reittier Vishnus
Die alten Mythen erzählen, dass Garuda seit seiner Geburt mit den Nagas, den Schlangenwesen, verfeindet ist. Mutig, giftresistent und überlegen bezwingt er sie immer wieder. Damit wird er zum Schlangenvernichter und zum Beschützer des Guten. Im
Hinduismus ist er zudem das majestätische Reittier Vishnus - schneller als jeder andere Vogel, mächtig genug, um sowohl Schlangen als auch Übeltäter in ihre Schranken zu weisen. Dies machte ihn zum Liebling der Gläubigen. Sein Ruhm reicht bis in die Moderne, wo er sogar Namensgeber einer Fluggesellschaft wurde, die seine Schnelligkeit und Stärke als Symbol nutzte.
Garuda im Buddhismus - Überwinder der drei Gifte
Im
Buddhismus erscheint Garuda in einer anderen Deutung. Hier wird sein ewiger Kampf mit den Schlangen auf die innere Welt übertragen. Schlangengift steht für Hass, Begierde und Unwissenheit - jene drei Kräfte, die als die größten Hindernisse auf dem Weg zur Erleuchtung gelten. Garuda ist der, der diese Gifte bannt und so als Schutzgottheit verehrt wird. Auf tibetischen Gebetsfahnen sehen wir ihn neben Drache, Tiger und Schneelöwe als Hüter der vier Himmelsrichtungen. Schon in der Bön-Religion, der Vorgängerin des Buddhismus, spielte er eine zentrale Rolle - ein Hinweis auf seine tiefe Verwurzelung in der spirituellen Geschichte.
Auch in den Vajra-Liedern wird Garuda als Befreier beschrieben. Er reinigt den Geist von negativen Gedanken, schenkt
Mut und Klarheit und führt den Schüler näher zur Einheit mit dem Göttlichen. Damit ist er nicht nur eine mythologische Figur, sondern ein ewiges Sinnbild für Transformation, Stärke und spirituelle Freiheit.
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