In Japan versammeln sich in jedem Frühling, wenn die
Kirschbäume durch ihre prachtvollen Blüten die Straßen und Parks in einen rosafarbenen Traum verwandeln die Menschen. Sie trinken Sake, feiern
Hanami und erfreuen sich an der Schönheit der Bäume. Aber was genau steckt hinter diesem japanischen Fest und wie wird es gefeiert?
Die Kirschbüme und ihre Pracht
Sobald Ende März die
Kirschbäume blühen und Tokyo in ein wundervolles Blütenmeer verwandeln, scheint das ganze Land ein paar Tage still zu stehen. Im Frühling reisen aus aller Welt Menschen nach Japan, um das Naturwunder zu sehen und
Hanami zu feiern.
Jedes Jahr löst die
Kirschblüte ein wahres Volksfest aus. Die Restaurants bieten Kirschblütenspezials sowie Souvenirs an. Die Menschen sind alle draußen und es wird mit Gesang und viel Essen ordentlich gefeiert.
Dieses Fest existiert bereits seit mehr als 1000 Jahren und ist besser bekannt als das sogenannte Kirschblütenfest.
Während dieser etwa 10-tägigen Blütezeit versammeln sich die Menschen in Parks sowie an Flussufern, um sich unter der rosafarbenen Blütenpracht auf einer blauen Decke nieder zu lassen und um diese außergewöhnliche Blütenpracht zu bewundern. Dieses Naturspektakel hat sogar einen extra Namen: "Sakura no hana" und bedeutet so viel wie "Genuss der Kirschblüte.
In der Regel werden bei diesem Fest meist traditionelle Speisen und Getränke wie Sake verkostet. Auch tragen viele Einheimische bei diesem Fest ein traditionelles Kostüm.
Die Kirschblüte blüht nicht zur gleichen Zeit.
Die
Kirschbäume blühen nicht überall zur gleichen Zeit, dies liegt daran, dass Japan eine längliche Form hat. Zudem werden die Blüten auch von Wind und Wetter stark beeinflusst. Über den TV erhalten die Menschen jedes Jahr ausgiebige Informationen darüber, wann es in der jeweiligen Region am schönsten wird.
Die
Kirschblüte steht auch Umbruch und leitet zudem den Sommer in Japan ein. Bei vielen löst die Kirschblüte auch ein sentimentales Gefühl der Vergänglichkeit (auf Japanisch "Hakanasa") aus. So zeigen unter anderem auch die Blüten auf, wie vergänglich alles Schöne ist und dass man jeden Moment wertschätzen wie auch genießen sollte. Die kurze Blütezeit macht dieses Ereignis vor allem zu etwas Besonderem und Kostbarem. Aber auch wird die Kirschblüte gefeiert, da sie als Einleitung der Reispflanzenzeit gilt und weil sie auf den Beginn des neuen Schuljahres fällt, steht sie zudem zu einem wichtigen Symbol des Neuanfangs.
Überlieferungen der Tradition besagen, dass
Hanami mit einem Frühlingsritual in Verbindung stand - das Bitten der
Götter um eine gute Reisernte. Gerade da die Gottheiten des japanischen Shintoismus damals in Kirschbäumen vermutet wurden, legten die Menschen ihnen Gaben zu Füßen und versammelten sich um die Kirschbäume, um die atemberaubende Schönheit der Kirschblüte zu zelebrieren.
Für viele Japaner ist Hanami ein fester Bestandteil ihrer Kultur.
In der kurzen Blütezeit besuchen viele Japaner mehrere Partys, um die Schönheit und dessen Vergänglichkeit zu zelebrieren und um dass Willkommenheißen von fruchtbaren Neuanfängen.
Dieses Volksspektakel ist gerade unter Arbeitskollegen kaum wegzudenken, da für sie das
Hanami eine gute Gelegenheit darstellt, den Zusammenhalt untereinander zu stärken und neue Kontakte zu knüpfen.
Gerade weil Japaner im Alltag eher zurückhaltend auftreten, bietet dieses ausgelassene Fest eine tolle Möglichkeit, mit Fremden ins Gespräch zu kommen und neue Freundschaften zu schließen.
Übrigens gilt dies auch für Japan-Urlauber: Sollten Sie an Hanami unter den Kirschblüten am Ufer entlang spazieren, so ist es sehr gut möglich, dass Sie zu einer feucht-fröhlichen Feiergruppe eingeladen werden und wer kann das schon behaupten?
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