Imbolc ist eines der ältesten Feste des Jahreskreises und wird in der Nacht auf den 1. Februar gefeiert. Die
Kelten sahen darin ein Mondfest, das sowohl mit dem wachsenden Licht als auch mit Fruchtbarkeit verbunden war. Der Name "Imbolc" bedeutet so viel wie Reinigung oder "Oimelc" - das erste Melken der Schafe im Frühjahr. Das
Fest markierte eine Zeit des Aufbruchs: die Rückkehr der Sonne, die Vorbereitung auf den
Frühling und die Befreiung von der Schwere des Winters.
Die Menschen erlebten diese Phase nicht nur im Äußeren, sondern auch im Inneren. Imbolc wurde zum Symbol des seelischen Neubeginns, einer Zeit, um sich von Belastungen zu lösen und Platz für neue Ideen, Projekte und Wünsche zu schaffen.
Brigid - Göttin zwischen den Welten
Die Göttin
Brigid spielte bei
Imbolc eine zentrale Rolle. Sie galt als Hüterin des Feuers, der Inspiration, der Fruchtbarkeit und der Dichtkunst. Ihr Name, ursprünglich "Breo-Saighit" genannt, wird mit "flammender Pfeil" übersetzt und deutet auf ihre lichtvolle, schützende Kraft hin.
Am Tag des Imbolc brachten die Kelten Brigid Opfergaben, um die Felder fruchtbar und das Leben reich zu machen. Geflochtene Kreuze und Strohpuppen waren Symbole ihrer Verehrung. Mit der Christianisierung wurde die Göttin zur Heiligen Brigid "umgewandelt". In der Kirche entstand daraus die Tradition von "Maria Lichtmess", die bis heute fortbesteht.
Reinigung, Licht und Erneuerung
Ein zentrales Motiv des
Imbolc-Festes ist die Reinigung. Noch heute kann man dieses Ritual für sich nutzen: Befreien Sie Ihr Zuhause von Unordnung, reinigen Sie Räume mit Räucherwerk und gönnen Sie sich selbst eine Auszeit - etwa mit einem Bad in Salz oder ätherischen Ölen. Der Zeitpunkt eignet sich auch hervorragend, um mit einer bewussten Fastenzeit zu beginnen und Körper sowie Geist neu auszurichten.
Eine besondere Tradition ist das Brigida-Kreuz. Aus Naturmaterialien geflochten, gilt es als kraftvolles Symbol des Schutzes. Ob als Schmuck im Haus oder als eigenes Ritual - es verbindet mit der alten Energie des Neubeginns.
Das Licht-Ritual gehört ebenfalls zu den beliebten Bräuchen. Kerzen, die in der Nacht entzündet werden, stehen für das wachsende Licht und die Rückkehr der Sonne. Salz, das um die Kerzen gestreut wird, schützt vor negativen Einflüssen. Während die Kerzen abbrennen, können Wünsche visualisiert werden - ein stiller Moment der Manifestation.
Vom Dunkel ins Licht
Die Kelten feierten
Imbolc oft im engsten Familienkreis. Alle Lichter im Haus wurden gelöscht, um anschließend das heilige
Feuer neu zu entzünden - ein starkes Zeichen für den Übergang von Dunkelheit zu Licht. Ebenso vertrieb man böse Geister mit lautem Lärm, Gesang und Tanz. Dieser Brauch symbolisierte Lebensfreude und den Triumph des Guten.
Auch heute kann man Imbolc nutzen, um sich mit der Natur zu verbinden. Spaziergänge im Wald, das Beobachten der ersten Schneeglöckchen oder einfach das bewusste Wahrnehmen des wachsenden Tageslichts können zu tiefen, inspirierenden Momenten werden. Imbolc lädt dazu ein, sich an der Kraft des Neubeginns zu erfreuen und voller Hoffnung nach vorn zu blicken.
Das
Fest erinnert uns daran, dass selbst im Winter schon der Frühling in uns erwacht - ein Versprechen auf Licht, Wachstum und neue Chancen.
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